Eine Forderung vom Deutschen Beamtenbund dbb

Mehr Transparenz und einen geänderten gesetzlichen Anpassungsmechanismus, das forderte der zweite Vorsitzende des dbb, Friedhelm Schäfer, im Rahmen des Dialogformates dbb-Forum Öffentlicher Dienst am 22. März 2022. Sein Thema „Beitragssprünge in der PKV – muss das sein?“

In der privaten Krankenversicherung werden die Beiträge nach dem Kapitaldeckungsprinzip gestaltet. Als Folge dieses Prinzips steigen die Beiträge für Beihilfeberechtigte sprunghaft und nicht kontinuierlich. Dieses Vorgehen stellt für die Betroffenen eine Zumutung dar.

Hier sei dringend die Schaffung einer gesetzlichen Vorgabe für kontinuierliche Beitragsanpassungen nötig, so Schäfer. Das schaffe mehr Transparenz und sei schon lange überfällig. Das Zusammenspiel von Beihilfe und privater Krankenversicherung hat sich seit Jahrzehnten bewährt und solle auch in Zukunft eine leistungsstarke und attraktive Möglichkeit der Absicherung im Krankheitsfall bleiben. Dafür müssten Sonderbelastungen wie in der Vergangenheit unbedingt vermieden werden.

Einen interessanten Beitrag lieferte auch Roland Weber, Debeka-Vorstand und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (Aktuar*). Er trug vor, dass die Beitragssteigerung in der gesetzlichen Krankenversicherung zwischen 2012 und 2022 immerhin 3,3 % betragen habe, in der privaten Krankenversicherung hingegen lediglich 2,6%.

Dr. Florian Reuther, der Direktor des PKV-Verbandes, hob hervor, dass die weitverbreitete Annahme der kontinuierlichen Beitragssteigerung der PKV im Alter falsch sei. Denn ab dem sechzigsten Lebensjahr sei die Beitragsentwicklung stabil. Außerdem wies er in diesem Zusammenhang auf die Beitragsentlastungstarife hin.

*Aktuare sind wissenschaftlich ausgebildete Sachverständige, die sich im Versicherungswesen, im Bausparwesen oder der Altersversorgung auf der Grundlage mathematisch-statistischer Methoden der Versicherungsmathematik mit der Modellierung, Bewertung und Steuerung von Risiken befassen.